PSYCHOTHERAPIE

körperorientierte Psychotherapie und Traumatherapie

Körperorientierte Psychotherapie


Die körperorientierte Psychotherapie ist eine eigenständige Methode in der Psychotherapie und in meiner Praxis eine Kombination aus Gesprächstherapie, systemischer Therapie, Bewegungstherapie und unterschiedlichen körperorientierten Methoden. Ausgehend davon, dass Körper, Geist und Seele eine gesunde Einheit bilden, können Vorgänge im Körper oder in der Psyche nicht getrennt voneinander betrachtet werden.


Die körperorientierte Psychotherapie stellt eine Möglichkeit dar, Zugang zum inneren Erleben herzustellen. Das körperlich empfundene Erleben steht der Therapie im Vordergrund.


In den Sitzungen kann mit dem Körper, Körperempfindungen, Emotionen, inneren Bildern, Bewegung und Gespräch gearbeitet werden. So können einschränkende Muster bewusst erlebt und in einem bewussten Prozess verändert werden.




Mögliche Methoden


Erdung

Erfahrung mit verschiedenen Erdungsübungen, die einen guten Bodenkontakt ermöglichen und Kontakt zur Realität herstellen


Zentrierung

Erlernen, den Focus auf die Mitte des Körpers gerichtet zu halten und diese unabhängig von der aktuellen Lebenssituation zu spüren und beizubehalten


Grenzen

körperliche Grenzen spüren, Grenzen des persönlichen Raumes wahrnehmen, territoriale und soziale Grenzen sowie die Fähigkeit, sich selbst Raum/Platz in sozialen Kontakten zu verschaffen und sich seinen eigenen Raum zu nehmen (mehr erfahren)


Energiemanagement

Fähigkeiten erwerben, die es ermöglichen, das Energieniveau des Körpers zu regulieren wie z.B. die Intensität Emotionen hoch oder runter zu regeln und gleichzeitig präsent zu bleiben, in Kontakt mit sich selbst und anderen


Containtment

Erlernen der Fähigkeit eine Emotion zu erleben und zu halten

Körperorientierte Psychotherapie


… Fördert zum Beispiel

  • eine gesunde Körperwahrnehmung
  • Vertrauen in die eigene Wahrnehmung
  • Selbstregulationsfähigkeit
  • Kontakt- und Bindungsfähigkeit
  • gesunde Beziehung zum eigenen Körper
  • gesunde Abgrenzung und Grenzen zu ziehen ohne aus dem Kontakt zu gehen
  • Abbau von Ängsten und Depressionen
  • Regulation von Emotionen
  • Erkennen und Veränderung von destruktiven Verhaltensmuster

Traumatherapie


Trauma ist der Verlust von Verbindung

Wie gut ein Trauma verarbeitet werden kann, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Nicht jedes traumatische Ereignis zieht eine Traumafolgestörung nach sich. Manchmal wird es als belastendes Ereignis verarbeitet und integriert. Das geschieht in Abhängig von verschiedenen Faktoren, wie z.B. Lebensalter, Art, Ausmaß und Schwere der Traumatisierung, der Resilienzfähigkeit, dem sozialem Umfeld und vom Erleben von Unterstützung und Beistand.

Es ist erwiesen, dass traumatische Erfahrungen im Körpergedächtnis gespeichert werden und sowohl psychische als auch körperliche Beschwerden hervorrufen können. Das führt oft dazu, dass Betroffene nicht mehr im Kontakt mit sich selbst und anderen Menschen sind.

Problematisch wird es dann, wenn der Mensch die zum Überleben mobilisierte hohe Stressenergie nicht wieder abbauen kann z.B. wenn das entsprechende Ereignis nicht verarbeitet werden kann.
Der Organismus reagiert weiterhin auf die Bedrohung der Vergangenheit, obwohl das traumatische Ereignis bereits zum Teil Jahre zurückliegen kann. Dann spricht man dann von einer Traumafolgestörung.
Es gibt unterschiedliche Arten von Traumatisierungen.

Schocktraumata


Usachen

Ein Schocktrauma ist das, was allgemein unter Trauma verstanden wird. Es entsteht durch ein einmaliges überwältigendes Ereignis wie z.B. einen Unfall, eine Operation, Verlust eines nahestehenden Menschen oder eine Naturkatastrophe. Es kann als Folge ein posttraumatischen Belastungssyndrom (PTBS) entstehen. Ein Trauma kann als Verletzung durch ein extrem belastendes Ereignis verstanden werden. Es löst Gefühle von Angst, Hilflosigkeit, Kontrollverlust, Ohnmacht und Ausgeliefertsein aus und überfordert die normalen Bewältigungsstrategien eines Menschen. 

Wenn in einer bedrohlichen Situation weder Kampf noch Flucht möglich sind, schaltet der Organismus auf seine Überlebensstrategien um. Der Mensch erstarrt und dissoziiert oder kollabiert (Todstellreflex) Diese natürlichen Reaktionen sind autonom gesteuert und nicht beeinflussbar, denn sie sichern unser Überleben.


Die Überflutung im Rahmen einer überwältigenden Stressreaktion behindert die angemessene Verarbeitung des Erlebten mit der Folge, dass Betroffene die gemachte Erfahrung nicht in ihr explizites Gedächtnis integrieren und wieder Abstand davon gewinnen können. Traumatische Erlebnisse werden dann wie in Splitterstücke abgespeichert. Sie sind oft nur teilweise erinnerbar, beeinflussen jedoch unser Denken, Fühlen, Verhalten und Handeln. 

Der Organismus eines traumatisierten Menschen befindet sich in ständiger Alarmbereitschaft, denn das Trauma ist im Körper gebunden und nicht im Ereignis.

Entwicklungstraumata


Ursachen

Ein Entwicklungstrauma entsteht, wenn ein Kind über längeren Zeitraum hohem Stress oder diesem über einen längeren Zeitraum wiederholend ausgesetzt ist. Wenn sich ein Kind in seiner Fähigkeit mit seiner eigenen Individualität und Würde in Verbindung zu sein bedroht fühlt, trägt dies zur Entstehung maßgeblich bei.

Die Folgen eines Entwicklungstraumas sind oftmals sehr einschneidend, weil sich betroffene Kinder nicht normal entwickeln können und die Weiterentwicklung des Kindes empfindlich gestört werden kann. Die Erfahrungen können sich auf verschiedenen körperlichen Ebenen, wie der Haltung, der Beweglichkeit, in Mimik und Gestik, der Körperwahrnehmung, im Atemrhythmus und der Möglichkeit Emotion und Stress adäquat zu regulieren manifestieren. Entwicklungstraumata verletzen ein Kind sowohl in seiner Individualität als auch in seiner Fähigkeit zur Bindung und Beziehungsgestaltung.


Ein Entwicklungstrauma zeigt sich nicht nur im Verhalten von Menschen, sondern auch messbar in ihrem Nervensystem, denn es zeigen sich identische Merkmale im Nervensystem wie bei Menschen, welche ein Schocktrauma erlebt haben. Durch ein Entwicklungstrauma kann eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung entstehen.

Mögliche Gründe für ein Entwicklungstrauma

  • komplizierte Schwangerschaft der Mutter
  • schwierige Geburtsverläufe
  • frühe Trennungserfahrungen von den Eltern (z.B.: Krankenhausaufenthalt)
  • emotionale Vernachlässigung
  • dysfunktionale Familienverhältnisse
  • psychisch erkrankte Elternteile
  • Geburt von Geschwistern in der frühen Entwicklungsphase
  • Gewalterfahrungen (körperliche, sexualisierte oder seelische)
  • Verlust von Bezugspersonen in der Kindheit
  • Überbehütete Kindheit
  • Extremer Mangel an Entscheidungsmöglichkeiten

Entwicklungstrauma


Mögliche Folgen als Erwachsener

  • Minderwertigkeitsgefühle
  • Kontrollbedürfnis
  • Selbstüberforderung
  • Angst vor Ablehnung
  • niedrige Stress-Toleranz
  • verzerrte Selbstwahrnehmung
  • psychosomatische Erkrankungen
  • Schwierigkeiten bei der Selbstregulation
  • hohe und dauerhafte Aktivierung des Nervensystems (z.B. Schlafstörungen, innere Unruhe)
  • Schwierigkeiten sich Abzugrenzen und Grenzen zu ziehen
  • Beziehungsstörungen
  • Depression
  • Angststörungen
  • Panikstörungen
  • Burn Out
  • AD(H)S
  • Erschöpfungssyndrom
  • Essstörungen
  • Zwangsstörungen
  • Süchte (Alkohol, Drogen, Medikamente)
  • Schmerzzustände

TraumaTA Folgestörungen


Die Behandlung

1.   Phase - Stabilisierung
Manchmal reichen die Methoden der Stabilisierungsphase aus, um wieder deutlich mehr Lebensqualität zu erfahren. Unser Fokus richtet sich dabei auf vorhandenen Stärken und körperliche sowie psychische Ressourcen, welche wir mobilisieren um wieder ein Gefühl von Sicherheit zu erlangen. Reorientierung und Distanzierung unterstützen eine Präsenz im Hier und Jetzt zu entwickeln. Achtsamkeitsübungen, Körperarbeit, traumasensitives Yoga, Atemübungen verbessern die Selbstwahrnehmung und Selbstregulierungsmöglichkeiten und fördern einen angenehmeren Bezug zum eigenen Körper. Bereits in dieser Phase können sich traumatypische Symptome deutlich reduzieren, weil sich das Toleranzfenster vergrößert.


2.   Phase - Traumabearbeitung
Je mehr innere Stabilität und Sicherheit empfunden und im Leben integriert werden kann, desto mehr kann eine schonende Traumabearbeitung Thema sein. Durch sehr langsames, bewusstes und behutsames Vorgehen lernen die Klienten zu verstehen, wie ihr Körper funktioniert und welche Art von Unterstützung er benötigt, um die gebundene hohe Stressenergie abzubauen und den Körper in seine natürliche Fähigkeit zur Selbstregulation zu bringen bzw. ihn dabei zu unterstützen. Aus der gegenwärtigen Distanz heraus betrachten wir, was immer wieder an die Oberfläche drängt. Der Körper wird mit all seinen Sinnen einbezogen. Im Gespräch erkunden wir Empfindungen und Körperwahrnehmungen und beziehen den Körper über Bewegung und Wahrnehmung von Bewegung sowie das gesamte Nervensystem mit in den Lösungsprozess ein. Eine Traumabearbeitung unterstützt das Auflösen von akuten und chronischen Stresssymptomen und Traumafolgestörungen durch Freisetzen der im Nervensystem gebundenen Spannungen in achtsamer Weise.


3.   Phase - Integration
Das Ereignis kann nicht ungeschehen gemacht werden, jedoch ist es möglich, die Erfahrungen so zu verarbeiten, dass das Erlebte seinen Platz in der eigenen Lebensgeschichte findet und Erinnerungen daran nicht mehr überfluten.
Ein wichtiger Teil des Integrationsprozesses ist das Würdigen von Trauer, Schmerz, Wut und traumabedingten Einschränkungen im Leben.

ADHS


Unterstützung für Eltern von Kindern mit ADHS und selbst Betroffene

Bindungs,- und Entwicklungstraumata geschehen oft schon in der frühesten Kindheit oder in der Zeit vor der Geburt. Menschen, die in sehr früher Kindheit überfordert worden sind, haben nicht viele Möglichkeiten und Ressourcen für eine konstruktive Bewältigung. Je früher schwere Einschränkungen ein Kind eingewirkt haben, umso weniger Ressourcen entwickelt dieser Mensch und umso schneller springt das Stresssystem an.
 
Im Alltag ist es möglich, dass Menschen relativ flexibel auf Anforderungen reagieren können. Sichtbar und hinderlich wird die Prägung erst, wenn sie unter Stress geraten. Besonders bei Familien mit ADHS betroffenen Kindern und auch zunehmend in Familien ohne ADHS – Symptomatik, bedingt durch wachsenden Druck in Schule und Familienleben – sind diese Auswirkungen zu beobachten.
 
In Zusammenarbeit mit Frau
Becker-Ahrens halte ich Vorträge zum Thema Bindung, Trauma und ADHS. Dort erklären wir die Neurobiologie von Stress einfach und verständlich, erklären Bindungstypen und schauen uns gemeinsam mit den Teilnehmern die Parallelen zwischen Bindungsstörung, Traumafolgestörungen und ADHS an.
 
Aufbauend auf den Vortrag bieten wir den Workshop „Gewusst wie – Leben in Balance“ an.
Der Workshop ist ein Gruppenangebot, welches Training, Therapie und Coaching umfasst. Er findet im Angebotszeitraum jeweils ein Mal pro Monat an einem Samstag statt. Zielgruppen sind Eltern von Kindern mit ADHS, selbst Betroffene und alle Interessenten aus unseren Vorträgen zu dem Thema Bindung und ADHS.
 

zum Workshop

Therapeutisches Wandern


– eine ganzheitliche Erfahrung für Körper, Geist und Seele

Schon beim einfachen Wandern spüren viele Menschen, dass eine schöne Landschaft einen entspannenden und aufhellenden Effekt auf die Stimmung hat. Unterwegs sein in der Natur klärt den Geist, bringt körperliche Entspannung und wirkt auf die Seele ausgleichend. Über Bewegung bringt sich unser Organismus ins Gleichgewicht, baut Spannungen ab und regt unter anderem auch das Wachstum der Gehirnzellen an.

Beim therapeutischen Wandern nutze ich diese positiven Wirkungen in Verbindung mit körperorientierten Interventionen vor allem in der Begleitung von Menschen mit stressbedingten Erkrankungen und traumatischen Erfahrungen.

Erfahrungsbezogene und körperorientierte Übungen zeigen, wie regulative Kräfte wirken und im Alltag genutzt werden können, um wieder flexibel auf die Herausforderungen des täglichen Lebens reagieren zu können. Diese Kombination fördert durch Stärkung unserer Eigenwahrnehmungsfähigkeit nachhaltig den Zugang zu neuen Handlungsmöglichkeiten und kann wesentlich zur Weiterentwicklung der Persönlichkeit beitragen. 

Für menschen mit


  • Psychosomatischen Erkrankungen
  • Posttraumatischem Belastungsstörung
  • krisenhaften Lebensereignissen
  • Schocktrauma (durch OP`s, Übergriffe, Gewalt, Unfälle u.ä.)
  • Bindungstrauma
  • stressbedingten Erkrankungen
  • Depressionen
  • Angststörungen
  • Burnout
  • sowie zur Burnout Prävention und Rückfall Prophylaxe
  • Schlafstörungen
  • Stimmungslabilität
  • für Familien mit AD(H)S Kindern im Rahmen des Eltern & Kind
  • Trainings MaX

und wird oft begleitend zur psychotherapeutischen Behandlungen eingesetzt.

Therapeutisches Wandern in der Gruppe


Therapeutisches Wandern verbindet den Erfahrungsraum Natur mit körperorientierten Interventionen und setzt diese intensive Erfahrung in bewussten Kontrast zu den Gewohnheiten des Alltäglichen. In unbekannter Umgebung, mit Abstand zum alltäglichen Leben, können wir leichter zur Ruhe kommen und sind mehr im Kontakt mit uns selbst.

Die verschiedenen Themen-Seminare des Therapeutischen Wanderns ermöglichen individuell fehlende Ressourcen neu aufzubauen und zu stabilisieren mit dem Ziel, die Selbstregulierungsfähigkeit des Nervensystems zu unterstützen und auszubauen. Teilnehmer lernen die Mechanismen der Stressreaktion im Körper zu verstehen und die Ladungen von Stressenergie in kleinen Schritten abzubauen.

In der Gruppenarbeit gilt die Aufmerksamkeit nicht so sehr den zu Grunde liegenden Ereignissen, sondern vielmehr den Lösungen. Durch erfahrungsorientiertes Lernen bauen sich innere neue Erfahrungen auf, die dem Nervensystem helfen Stress langsam abzubauen und die dadurch entstandenen körperlichen und psychischen Symptome aufzulösen.

Die Wanderungen sind von einem erfahrenen Wanderführer begleitet, damit meine volle Aufmerksamkeit jederzeit der Gruppe gelten kann. Auch immer mit dabei ist mein Therapiehund Alina. Sie unterstützt die Seminararbeit auf ihre instinktive Weise – besonders in der Arbeit mit Grenzen und im Herstellen von Kontakt.

Mitunter arbeite ich auch während des Seminars einzeln. Diese individuelle Arbeit findet immer abseits der Gruppe statt. Die Teilnehmer profitieren untereinander voneinander. Es entsteht immer eine Gruppendynamik, welche von gegenseitigem Mitgefühl und Verständnis geprägt ist.
Die Workshops unterstützen zu Beispiel

  • Eine bessere Körperwahrnehmung zu entwickeln
  • Eigene Bedürfnisse wahrnehmen und anderen vermitteln zu können
  • Bei nachhaltiger Stressbewältigung
  • Sich abgrenzen zu können und sein eigenes Limit wahrzunehmen
  • Sich Raum nehmen zu können
  • Gut mit sich selbst und anderen Menschen im Kontakt zu sein
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